Nenne mir, Muse, den Mann, den vielgewandten, der vielfach
Wurde verschlagen, seit Trojas heilige Burg er zerstörte.
Vieler Menschen Siedlungen sah er und lernte ihr Wesen
Kennen und litt auf dem Meer viel Schmerzen in seinem Gemüte,
Um sein Leben bemüht und die Heimkehr seiner Gefährten.
Zehn Jahre Krieg in Troja, zehn Jahre Irrfahrt auf dem Meer, zwanzig Jahre auf der Suche nach Heimat im Kampf gegen das eigene Schicksal: Die Abenteuer des griechischen Helden Odysseus zählen zu den ältesten und einflussreichsten Dichtungen der abendländischen Literatur. Verlust, Sehnsucht und Identität bilden die zentralen Themen des epischen Gedichts von Homer. Es sind unvergängliche Themen, die ihre Gegenwärtigkeit in Zeiten von Krieg, Klimakrise und der Entwicklung von künstlicher Intelligenz wiederfinden.
We’ve Come a Long Way, Baby zeigt die Odyssee in einem neuen Gewand. Die Produktion stellt das antike Epos unserer heutigen Lebenswelt gegenüber. Fragen um den Umgang mit Gewalt und Konflikt, die Suche nach der eigenen Definition im Kontext rasanter technologischer Entwicklungen sowie die Angst vor der Zukunft, sind Grundlage dieser choreografischen und künstlerischen Auseinandersetzung mit der Irrfahrt des Odysseus
Die Dozenten*innen und Schüler*innen der Erika Klütz Schule für Theatertanz und Tanzpädagogik präsentieren die diesjährige Sommeraufführung als multidisziplinäres, abendfüllendes Tanztheater. Dabei verweben fünfzig Tänzer*innen Bewegung mit Text und Film und suchen Antworten auf die Frage um das Schicksal des Menschen in einem Gefüge von Macht und Ohnmacht.
Choreografien von Nathan Cornwell, Fiona Gordon, Karolin Illies, Antje Kreul, Nicole Krüger, Suse Tietjen, Alexander Varekhine, Lidia Varekhine, Fiona Zinder, musikalische Kuration von Sebastian Wolf, Filme von Maria Gibert – zu sehen im Hamburger Sprechwerk.
Daten:
Freitag, 19. Juli 2024, 19:30 Uhr [Premiere]
Samstag, 20. Juli 2024, 19:30 Uhr
Sonntag, 21. Juli 2024, 14:00 Uhr & 18:30 Uhr