Erika Klütz Schule & DOCK 11 Archiv

Digitale Datenbanken

Über das Archiv

Das Erika Klütz Schule und DOCK 11 Archiv ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit, um die Geschichte und Dokumente der Erika Klütz Schule zu digitalisieren und zugänglich zu machen. Eine Fülle aus Papier, Ordnern, Fotos und Videos wurden sorgsam eingescannt und sortiert.

Das Archiv ist von hohem Wert, da am 2. März 1943 das Berliner Tanzarchiv bei einem britischen Luftangriff komplett verbrannte. Erika Klütz entwickelte in den Meisterstätten für Tanz 1936 bis 1939 tanzdidaktische Konzepte gemeinsam mit Harald Kreutzberg, Marianne Vogelsang und anderen, die in dem Archiv zu finden sind.

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    2021 lud Dr. Fred Eckhard Ritu Mittal ein, im Archiv von Erika Klütz Material für eine Ausstellung anläßlich des 75jährigen Bestehens der Erika Klütz Schule zusammenzustellen. Ritu Mittal entdeckte Bilder von Frau Klütz mit namhaften Künstlern*innen sowie spannende pädagogische und tanztechnische Konzepte und Briefe zwischen Erika Klütz und Mary Wigman. Es gibt Texte von ehemaligen Schüler*innen von 1947 mit Themen wie „Was ist Tanz?“ oder „Was ist Raum?“. Die Materialien sind in vier Zimmern mit Regalen unsortiert aufbewahrt. Es ist eine Fülle von Papier, Ordnern, Fotos und Videos, das Papier teilweise in einem sehr fragilem Zustand.

    Es wurde klar, dass die Aufgabe, das Material zu sortieren, sehr umfangreich ist, Materialien vorsichtig eingescannt und fachlich behandelt und archiviert werden müssen. Eine große Aufgabe für mehr als eine Person. Dafür taten sich Ritu Mittal, Suse Tietjen sowie Maria Gibert von der Erika Klütz Schule und Kirsten Seeligmüller (Schülerin von Erika Klütz und Gründerin des DOCK 11) zusammen. Durch diese Aufgabe wachsen die Erika Klütz Schule und das DOCK 11 zusammen. Alle vier Frauen erhielten 2022 jeweils ein Stipendium der ADK-Berlin, um das Archiv zu bearbeiten. Ritu Mittal und Maria Gibert sortieren und scannten. Kirsten Seeligmüller übersetzte Texte aus dem Sütterlin und entwickelte ein Kartenspiel der fünf Sprünge aus Aufzeichnungen von Frau Klütz und nimmt gerade Texte wie „Was ist Tanz?“ auf. Bei einem Termin in der ADK Berlin erhielten sie eine Einführung in die Archivarbeit, die durch einen Workshop in Archivierung in Hamburg vertieft wurde. Der Wert des Archivs ist auch deswegen so hoch, weil am 2. März 1943 das Berliner Tanzarchiv bei einem britischen Luftangriff komplett verbrannte und Erika Klütz in den Meisterstätten für Tanz 1936 bis 1939 tanzdidaktische Konzepte gemeinsam mit Harald Kreutzberg, Marianne Vogelsang und anderen entwickelte, die in dem Archiv zu finden sind.

    In diesem Projekt „Erika-Klütz-Archiv-Online“ geht es nun darum, die Materialien des Archivs fachlich einzuschätzen, diese in einer übersichtlichen Struktur digital zugänglich zu machen sowie Konzepte zu entwickeln, wie das Archivmaterial auch in Ausstellungen, Audioformaten und vor allem im Unterricht der Erika Klütz Schule und im DOCK 11 verwendet werden kann.

    Dafür wurde die Internetseite erika-kluetz.de reserviert, die Emailadresse info@erika-kluetz.de eingerichtet sowie für dieses Projekt die Erika-Klütz GbR gegründet. In dem Projekt wird eine Internetseite konzipiert, diese in Auftrag gegeben und Daten eingepflegt. Ein Spiegel-Server wird aufgebaut, bei dem die Daten wie in einem Regalsystem gelagert werden und ein Scanner für hochwertige Scans, die auch in Büchern verwendet werden können, gekauft. Es wird eine Struktur geschaffen, VHS-Digitalisierung zu digitalisiert oder die Kassetten extern digitalisiert. Ziel dieses Projektes ist es, durch die Digitalisierung und Zugänglichkeit der Materialien auch andere Tanzwissenschaftler*innen, -Pädagog*innen, Choreograph*innen zu motivieren, das künstlerisch-pädagogischen Werk von Frau Klütz zu nutzen, zu deuten und bekannter zu machen.

    Dabei ist die fachliche Einschätzung besonders wichtig. Suse Tietjen leitet die Erika Klütz Schule und Kirsten Seeligmüller war noch Schülerin und drei Jahre Assistentin von Frau Klütz und kann die pädagogisch-didaktischen Aufzeichnungen in einen lebendigen Kontext bringen. Maria Gibert ist Grafikerin und kann Inhalte in Buchform darstellen oder Ausstellungen konzipieren. Suse Tietjen leitet die Erika Klütz Schule und kann einschätzen, wie die Materialien aus dem Archiv in die Schule einfließen. Welche Konzepte und Formate führen zu einer Vernetzung der Erika Klütz Schule und das DOCK 11 und bringen beide Schulen Inhalte des Archivs im Lehrplan unter.

    Parallel und zukünftig werden verschiedene Projekte in einem Baukastensystem vernetzt aufeinander aufbauen. So wird Ronja Kasemi in ihrem Projekt „Karte versus Kopie“ bei einer Bewilligung Inhalte des Archivs mit anderen stilübergreifenden Konzepten (Laban, Forsythe, u.a.) vergleichen und pädagogisch ins Jetzt und die Körper bringen. Ronja Kasemi hat im DOCK 11 eine Research-Klasse für Jugendliche eingerichtet.

    Um den Wert des Archivs einschätzen zu können hier der Lebensweg von Frau Klütz. Angefangen hat Erika Klütz als klassisch ausgebildete Tänzerin in Schwerin und Rostock. Sie spürte jedoch, dass „nur der moderne Tanz mit seiner, aus den natürlichen Bewegungsmöglichkeiten entwickelten Technik“ imstande sei, „das veränderte Lebens- und Zeitgefühl der zwanziger Jahre aufzugreifen und zu gestalten.“ So verließ sie ihre Stellung als Solotänzerin in Rostock und fing 1929 an zu studieren; zunächst in der Wigman Schule Berlin und dann in Dresden, wo sie auch ihre Abschlussprüfung ablegte. Gleich nach dem Abschluss engagierte Mary Wigman Erika Klütz als Assistentin. Sie unterrichtete die Anfängerklasse der Ausbildung und die Kinderklassen an der Wigman Schule.

    Nach einem Engagement in der Mary Wigman Tanzgruppe, die auf ausgedehnten Gastspielreisen in ganz Europa zu sehen war, war Erika Klütz von 1936 bis 1939 an den „Meisterstätten für Tanz“ in Berlin tätig. Während der Kriegsjahre von 1939 bis 1945 arbeitete sie als Ballettmeisterin und erste Solotänzerin am Staatstheater Schwerin und leitete die Abteilung Tanz am Mecklenburgischen Konservatorium.

    Nach Kriegsende kam Erika Klütz in die Hansestadt und wurde Ballettmeisterin und Leiterin der

    Kinder- und Elevenausbildung an der Hamburgischen Staatsoper. Hier den ersten Ballettabend nach dem Zweiten Weltkrieg. Eine der damaligen Kritiken lautete: „Hier wirkt eine Phantasie, die, im ursprünglich Tänzerischen verankert, unter lebendiger Einbeziehung des Raumes bis zur ausdrucksvollen Gestaltung des Allgemein-Menschlichen vorstößt.“ Nachdem der in Gefangenschaft geratene Ballettmeister Max Aust nach Hamburg zurückkehrte, entschloss sich Erika Klütz ihre eigene Schule für Theatertanz und Tanzpädagogik zu eröffnen.

    Auf der Grundlage der Zusammenarbeit mit Mary Wigman [Ergänzung: und später mit Marianne Vogelsang und Harald Kreuzberg] entwickelte Erika Klütz im Laufe ihrer jahrzehntelangen Unterrichtspraxis ihren ganz eigenen Stil. Die Offenheit gegenüber alten und neuen Tanzformen, das Improvisieren und Arbeiten an eigenen Tanzschöpfungen, die Verbundenheit mit der professionellen Praxis an den Bühnen, die Bereitschaft interdisziplinäre Projekte in den Schulbetrieb einzugliedern, prägt die an der Klütz Schule gebotene Ausbildung und entspricht der Tradition, die von Erika Klütz vor 75 Jahren angefangen wurde.

    Foto: Ergebnis vom Research von Ronja Kasemi, Kirsten Seeligmüller und SchülerInnen der Erika-Klütz-Schule und des DOCK 11: Übertragung des Kreises mit 6 Schritten mit und ohne Frontveränderung in eine Grafik.

    Die digitale Datenbank (Synologyserver) Erika Klütz Archiv wurde gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR.

    Die digitale Datenbank (Synolgyserver) vom DOCK 11 wurde gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Programm NEUSTART KULTUR sowie des Förderprogramms KULTUR.GEMEINSCHAFTEN der Kulturstiftung der Länder.

    Mit Unterstützung von DOCKdigital.